Ulm, bekannt durch das beeindruckende „Ulmer Münster“, hat weit mehr zu bieten als nur dieses eine Wahrzeichen. Doch was gibt es hier noch zu entdecken? Welche spannenden Geschichten birgt die Stadt, die erstmals im Jahr 854 urkundlich erwähnt wurde? Unsere Neugier auf die Heimatstadt von Albert Einstein war geweckt, und so machten wir uns auf den Weg zu unserem diesjährigen Tagesausflug nach Ulm, an dem 31 Personen teilnahmen.
Die Anreise begann mit einer Busfahrt nach Reutlingen, gefolgt von einer Bahnfahrt nach Ulm. Trotz der Vorhersage eines sonnigen Tages blieb das Wetter kühl und bewölkt, was jedoch unsere gute Laune nicht trüben konnte. Nach unserer Ankunft in Ulm hatten wir noch eine gute Stunde Zeit, die wir für ein gemütliches Mittagessen nutzten.
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Danach versammelten wir uns am Münsterplatz, um uns mit den Stadtführerinnen zu treffen. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl wurden zwei Gruppen gebildet. Während die eine Gruppe das Münster besichtigte, erkundete die andere zuerst das malerische Fischerviertel. In der zweistündigen Führung erfuhren wir viel über die bekanntesten Sehenswürdigkeiten und die bewegte Geschichte der Stadt.
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Das Ulmer Münster, ein Meisterwerk der gotischen Architektur mit dem höchsten Kirchturm der Welt (161,53 Meter), ist ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher Baukunst. Der Bau des Ulmer Münsters begann im Jahr 1377 und dauerte 513 Jahre. Ein weiteres Highlight war das malerische Fischer- und Gerberviertel, das an der Mündung von Blau und Donau liegt – der bedeutendste Stadtkomplex Ulms. Hier entdeckten wir zahlreiche historische Gebäude, darunter das berühmte Schiefe Haus. Dieses Fachwerkhaus aus dem Jahr 1443 ist als „schiefstes Hotel der Welt“ im Guinness Buch der Rekorde verzeichnet und steht seit dem 17. Jahrhundert aufgrund des weichen Bodens der Blau und fehlerhaften Umbauarbeiten schräg, ist aber dank einer Sanierung weiterhin stabil.
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Wir besichtigten auch die Häuslesbrücke (1316), das Zunfthaus der Schiffleute (1490), die Ulmer Münz (1620), die Lochmühle (1356), Überreste der Staufermauer (1220), die Stadtmauer (Ende 15. Jh.), das historische Gasthaus Forelle (1626) und die einst so wichtigen Fischer- und Gerberhäuser. Das Fischerplätzle sowie das „Schöne Haus“, in dem Angehörige der Schifferzunft lebten, erinnern an die große Tradition der Ulmer Schiffleute.
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Außerdem hielten wir am Rathaus (1370) an, dessen Ostseite mit einer Astronomischen Uhr (1520) verziert ist, die die Stundenskala, den Tierkreis sowie Sonnen- und Mondzeiger anzeigt.
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Ein weiterer Besuch galt dem Schwörhaus (1612) am Weinhof, wo wir im historischen Gewölbesaal die wichtigsten Ereignisse der Ulmer Stadtgeschichte in anschaulichen Modellen und Bildern erleben konnten. Dabei erfuhren wir auch vom „Großen Schwörbrief“ von 1397, der die älteste Verfassung einer deutschen Stadt darstellt und die Machtverteilung sowie die Aufgaben des Bürgermeisters regelte. Der Schwörmontag, der am vorletzten Montag im Juli gefeiert wird, erinnert an diese bedeutenden Ereignisse mit der „Schwörrede“ des Oberbürgermeisters und dem „Nabada“, einem bunten Wasserumzug auf der Donau.
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Auf dem Rückweg überquerten wir den Hans-und-Sophie-Scholl-Platz, von dem aus wir die neuen Gebäude moderner Architektur aus Sichtbeton und Glas in „Ulms Neuer Mitte“ bewundern konnten, wo sich Historie und Moderne harmonisch vereinen. Am Ende der Führung trafen sich beide Gruppen wieder am Ausgangspunkt. Wir bedankten uns herzlich bei unseren Stadtführerinnen für die großartige Führung.
Anschließend begaben wir uns auf die Heimreise, die erneut reibungslos mit Bahn und Bus verlief.
Ein großes Dankeschön geht auch an Andrea Alle und Thomas Rieger für die hervorragende Organisation dieses gelungenen Tagesausflugs!